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Unser Bau-Tagebuch zu einem Keitel-Haus

Überfall auf Keitel-Haus: neue Richtung – Keller statt KfW 40?

Um das Angebot Punkt für Punkt durchzusprechen und einige offene Fragen zu klären (man baut schließlich nicht jeden Tag ein neues Haus), haben wir nach dem bisher wunderbaren Mail- und Telefonkontakt mit der Firma Keitel um ein persönliches Treffen gebeten.

Wie bisher gewohnt hatte der Verkäufer auf jede Frage eine technisch plausible Antwort und äußerte sich auch kritisch zu einigen Produkten. Hierfür gab es unsererseits Pluspunkte für die Ehrlichkeit und das fundierte Hintergrundwissen – unser Verkäufer erzählte uns, dass er früher selbst im Stelltrupp gearbeitet und auch selbst ein Keitel Haus für sich gekauft hat. Dies bescherte ihm weitere Pluspunkte, da er im Vergleich zu vielen seines Berufsangehörigkeit auch weiß wovon er spricht und nicht nur Marketingfloskeln nachplappert. Auch auf negative Punkte (aktuell kursieren in den Gruppen zum Erfahrungsaustausch mit Keitel in den Sozialen Netzwerken einige negative Stimmen, da Klauseln in den ABs einer bestimmten Zeitspanne vorhanden sind, die es Keitel erlauben bis zur Bemusterung den Vertrag zu stornieren und sie aktuell wohl aufgrund der Rohstoff- und Corona-Situation auch davon Gebrauch machen).

Er hat uns dadurch die Furcht etwas genommen, wurde jedoch im Gegenzug mit den neuen Geistesblitzen des Bauherrn überfallen:

Neue Marschrichtung ist nun KfW 55 und ein Keller!

Der Bauherr war vergangene Woche geschäftlich im Ausland und hat die Einsamkeit (Bauherrin & Baby mussten leider zuhause bleiben) und daraus resultierende Langeweile genutzt, sich über Kosten und Nutzen diverser Gewerke zu informieren:

  • Eine KfW40-Bodenplatte für das von uns skizzierte Haus kostet ca. 30.000,00 € (ohne Erdarbeiten usw.) – es handelt sich hierbei um eine Platte, quasi einen großen Stein ohne größere Funktionen
  • Ein KfW55-Nutzkeller mit Fenstern, Räumen, einer Betontreppe und ca. 80 m2 Nutzfläche für Sachen, einen kleinen Hobbyraum, ein Kino kostet ca. 70.000,00 €

Der Aufpreis zwischen einem „Stein“ und einem versteckten, kühlen Lagerraum der größer ist als unsere aktuelle Wohnung beträgt ohne Baunebenkosten also „nur“ 40.000,00 € – heruntergebrochen auf 30 Jahre Kredit, also 1.333,33 € pro Jahr, also 111,11 € pro Monat.

Klar sind das auch nicht unbedingt Peanuts, jedoch für ein KfW40 bzw. 40 Plus Haus, wie wir es vorhatten werden zusätzlich benötigt:

  • ein Batteriespeicher für die PV-Anlage (eine PV-Anlage möchten wir sowieso). Dieser kann grob mit 10.000,00 € eingeplant werden. Einigen vielen Expertenstimmen zufolge kann man sehr viel Strom vom Anbieter einkaufen bis sich die Anschaffungskosten für den Speicher rentieren. Zeitlich wird aufgrund der Lebensdauer der aktuellen Batterie-Technologien muss man den Speicher wohl eher ersetzen als dass er sich amortisiert. Auch gibt es aufgrund des Trends zur E-Mobilität quasi wöchentlich neue Erkenntnisse und Verbesserungen -> es ist wohl ratsam noch ein paar Jahre abzuwarten und man bekommt für weniger Geld deutlich mehr geboten.
  • eine Lüftungsanlage. Diese Geräte sind aktuell bei den Fertighausanbietern sehr im Trend, was jedoch nach unserer Recherchen etwas mit dem Wandaufbau vieler Anbieter zu tun hat: häufig wird eine Kunststofffolie in der Wand verlegt, die die Feuchtigkeit, jedoch auch die Luft nicht durchlässt. Um einen Luftaustausch sicherzustellen, wird dann einfach eine Lüftungsanlage dazu verkauft und als Must-Have angepriesen. An der Aussage dadurch nie wieder lüften zu müssen ist auch nur die Hälfte wahr: im Sommer wird wenn es warm draußen wird, die warme Luft angesaugt und das Haus dadurch erwärmt oder aber wenn die Anlage eine Beipass-Funktion hat, wird ab einer bestimmten Temperatur nicht mehr gelüftet und man muss trotzdem seine Fenster öffnen. Im Winter hingegen wird die kalte Luft von Außen angesaugt und senkt die Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Wenn die Räume zu trocken werden, muss man ebenfalls wieder lüften. Solch eine Lüftungsanlage muss zudem noch regelmäßig gewartet werden, Filter getauscht etc.
    Da alle unsere Hausbaufirmen diffusionsoffen bauen, kann die Wand „atmen“ und eine Lüftung ist nicht zwingend erforderlich. Die ca. 10.000,00 € können wir ebenfalls streichen
  • Zusätzliche Dämmung an der Außenwand des Hauses für KfW40 Standard kostet ebenfalls ca. 10.000,00 €
  • Ein Drittel der Garage (wir wollten zur Lagerfläche eine 6×9 Meter Fertiggarage bauen und im hinteren Bereich ein paar Regale vorsehen) würde ebenfalls entfallen. Dies kostet auch ca. 10.000,00 €

Anhand dieser Mathematik würde uns ein Keller quasi keinen Aufpreis kosten – lediglich die verlorene Förderung zwischen KfW 55 und KfW 40 (Plus) sowie die zusätzlichen Kosten für die Erarbeiten kommen dazu – diese können jedoch hoffentlich in der Planungsphase mit dem Architekten eingespart werden, da auch das Haus etwas kleiner werden kann wenn nun 3 volle Stockwerke zur Verfügung stehen.

Unser Verkäufer sah es im Gegensatz zu anderen auch so, blieb „total tiefenentspannt“ und wollte uns ein paar Tage später einen Grundriss zur Kalkulation präsentieren. Wir versprachen das gleiche zu tun.


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